www.spiegel.de/ausland/donald-trump-wie-seine-anhaenger-in-einem-tv-streich-dazu-gebracht-werden-ueber-ihr-idol-herzuziehen-a-61c9b50c-7615-4f31-9cf0-9965c778b65f
TV-Streich
Wie Trump-Anhänger dazu gebracht werden, über ihr Idol herzuziehen
»Ein Demenzpatient«, »ungebildet«, »kein Amerikaner«: In einer Umfrage des US-Talkmasters Jimmy Kimmel lästern Donald-Trump-Fans über Handlungen und Aussagen des Ex-Präsidenten. Nur dass sie denken, es ginge um jemand ganz anderen.
Man weiß das ja alles nicht erst seit gestern: Donald Trump wird unter anderem Wahlbeeinflussung vorgeworfen, Verwicklung in den Sturm auf das Kapitol oder einem Pornostar Schweigegeld aus Wahlkampfmitteln bezahlt zu haben. Wegen Missbrauchs und Verleumdung der Autorin E. Jean Carroll wurde er bereits verurteilt, wegen falscher Bewertung seiner Immobilien droht ihm eine Strafe von Hunderten Millionen Dollar.
Und trotzdem: Der Mann hat viele fanatische Anhänger. Warum eigentlich? Was geht im Kopf dieser Menschen vor?
Diesen Fragen hat sich das Team des US-Talkmasters Jimmy Kimmel nun in einem Fernsehstreich zu nähern versucht. Die Aktion ist ziemlich witzig und auf eine tiefgehende Weise sehr, sehr bitter: Eine Interviewerin konfrontiert anlässlich der Vorwahlen der Republikaner in South Carolina Trump-Anhänger in dem Bundesstaat mit irrwitzigen Aussagen, die von dem ehemaligen Präsidenten stammen sollen oder Dingen, die diesem vorgeworfen werden. Allerdings mit einem kleinen Kniff: Sie schiebt all dies Joe Biden unter.
Ob sie ein paar Fragen zum Amtsinhaber stellen dürfe, fragt die Interviewerin eine Frau in einem orangefarbenen Kleid – und will dann wissen: »Was haben Sie gedacht, als Joe Biden nahegelegt hat, man könne Corona mit hellen Lichtstrahlen heilen?« Mit spöttischem Gesicht sagt die Frau: »Es ist wirklich bedauerlich, aber Joe Biden ist offensichtlich ein Demenzpatient.« Und dessen angebliche Aussage, ohne HIV-Infektion durch die Achtzigerjahre gekommen zu sein, sei sein »persönliches Vietnam«? Da muss die Frau einen Moment überlegen, ehe sie mit angewidertem Gesicht sagt, das sei doch »ungebildet«.
Dann bittet die Interviewerin um Entschuldigung, ihr seien die Zitate durcheinandergekommen – sie müsse noch mal ansetzen.
Und sie fragt: »Was haben Sie gedacht, als Donald Trump nahegelegt hat, man könne Corona mit hellen Lichtstrahlen heilen?«
Und die Frau im orangefarbenen Kleid sagt: »Es kommt auf die Technologie an.«
Nächste Frage: Was hat es denn mit dem »persönlichen Vietnam« auf sich, das Donald Trump in den Achtzigern erlebt haben will?
»Das glaube ich nicht«, sagt die Frau nach langem Nachdenken.
So geht es noch eine Weile weiter. Arglose Interviewpartner werden zunächst eingeladen, nach Lust und Laune über Joe Biden zu schimpfen. Das tun sie – und sobald sie damit konfrontiert werden, um wen es wirklich geht, ändern sie sofort ihre Meinung. Aber nicht die über Donald Trump. Sondern über die Frage.
»Wie kann er das nur tun?«, sinnie
TV-Streich
Wie Trump-Anhänger dazu gebracht werden, über ihr Idol herzuziehen
»Ein Demenzpatient«, »ungebildet«, »kein Amerikaner«: In einer Umfrage des US-Talkmasters Jimmy Kimmel lästern Donald-Trump-Fans über Handlungen und Aussagen des Ex-Präsidenten. Nur dass sie denken, es ginge um jemand ganz anderen.
Man weiß das ja alles nicht erst seit gestern: Donald Trump wird unter anderem Wahlbeeinflussung vorgeworfen, Verwicklung in den Sturm auf das Kapitol oder einem Pornostar Schweigegeld aus Wahlkampfmitteln bezahlt zu haben. Wegen Missbrauchs und Verleumdung der Autorin E. Jean Carroll wurde er bereits verurteilt, wegen falscher Bewertung seiner Immobilien droht ihm eine Strafe von Hunderten Millionen Dollar.
Und trotzdem: Der Mann hat viele fanatische Anhänger. Warum eigentlich? Was geht im Kopf dieser Menschen vor?
Diesen Fragen hat sich das Team des US-Talkmasters Jimmy Kimmel nun in einem Fernsehstreich zu nähern versucht. Die Aktion ist ziemlich witzig und auf eine tiefgehende Weise sehr, sehr bitter: Eine Interviewerin konfrontiert anlässlich der Vorwahlen der Republikaner in South Carolina Trump-Anhänger in dem Bundesstaat mit irrwitzigen Aussagen, die von dem ehemaligen Präsidenten stammen sollen oder Dingen, die diesem vorgeworfen werden. Allerdings mit einem kleinen Kniff: Sie schiebt all dies Joe Biden unter.
Ob sie ein paar Fragen zum Amtsinhaber stellen dürfe, fragt die Interviewerin eine Frau in einem orangefarbenen Kleid – und will dann wissen: »Was haben Sie gedacht, als Joe Biden nahegelegt hat, man könne Corona mit hellen Lichtstrahlen heilen?« Mit spöttischem Gesicht sagt die Frau: »Es ist wirklich bedauerlich, aber Joe Biden ist offensichtlich ein Demenzpatient.« Und dessen angebliche Aussage, ohne HIV-Infektion durch die Achtzigerjahre gekommen zu sein, sei sein »persönliches Vietnam«? Da muss die Frau einen Moment überlegen, ehe sie mit angewidertem Gesicht sagt, das sei doch »ungebildet«.
Dann bittet die Interviewerin um Entschuldigung, ihr seien die Zitate durcheinandergekommen – sie müsse noch mal ansetzen.
Und sie fragt: »Was haben Sie gedacht, als Donald Trump nahegelegt hat, man könne Corona mit hellen Lichtstrahlen heilen?«
Und die Frau im orangefarbenen Kleid sagt: »Es kommt auf die Technologie an.«
Nächste Frage: Was hat es denn mit dem »persönlichen Vietnam« auf sich, das Donald Trump in den Achtzigern erlebt haben will?
»Das glaube ich nicht«, sagt die Frau nach langem Nachdenken.
So geht es noch eine Weile weiter. Arglose Interviewpartner werden zunächst eingeladen, nach Lust und Laune über Joe Biden zu schimpfen. Das tun sie – und sobald sie damit konfrontiert werden, um wen es wirklich geht, ändern sie sofort ihre Meinung. Aber nicht die über Donald Trump. Sondern über die Frage.
»Wie kann er das nur tun?«, sinnie