ximig, deine community
2 ximigler online, davon 0 im Chat. 40 Gäste online. 0 0

Politik

Rot, Grün, Schwarz oder Gelb? Das Forum gegen die Politikverdrossenheit.

Dieses Forum dient sachlicher Diskussion. Persönliche Streitigkeiten haben hier nichts verloren. Bei Entgleisungen bitte sachlich bleiben und sie ggf. dem ximig-Team melden.
Und am besten nicht mit dem User 888 diskutieren, denn dieser User hat in ximig Hausverbot und wird vom Team regelmäßig gelöscht.

Bei Eröffnung eines neuen Threads in diesem Forum werden alle Threads im Forum gelöscht, in denen seit über 183 Tagen kein Beitrag geschrieben wurde.

Hier kannst du alle Beiträge im Thread im Zusammenhang lesen und Beiträge zum Beantworten auswählen. Die Beiträge in einem Thread sind logisch und zeitlich in einer Baumstruktur angeordnet. Diese Struktur entsteht dadurch, dass jeder Beitrag auf einen anderen Beitrag im Thread antwortet und man Antworten nicht nur ganz unten an den neuesten Beitrag anhängen kann, sondern an jeden beliebigen Beitrag mitten in der Diskussion.

Dieser Thread ist abgeschlossen.

Dieser Thread ist fixiert.


clock 18.02.2024 20:05 Putsch in Brasilien  T A X
www.spiegel.de/ausland/brasilien-jair-bolsonaro-vs-lula-da-silva-putsch-nach-drehbuch-a-f6976043-445f-4edc-b047-aea58084ab77 leider hinter Bezahlschranke
Bolsonaro gegen Lula
Putsch nach Drehbuch
Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro wollte die Amtsübernahme seines Nachfolgers Lula offenbar mithilfe des Militärs verhindern. Die Putschpläne sind auf Papier und in einem Video dokumentiert.
Zumindest wirkte es so, als am Donnerstag vergangener Woche erste Schnipsel der Videoaufzeichnungen dieser Sitzung bekannt wurden – einen Tag später gab das Oberste Bundesgericht das gesamte Video für die Öffentlichkeit frei. Da saß die Regierungselite des größten Landes Lateinamerikas, spielte Putschszenarien durch und filmte sich dabei. Es schien so dilettantisch und grotesk wie die gesamte vierjährige Amtszeit Bolsonaros, aber das war es nicht allein.

Im Laufe dieses Donnerstags führte die Bundespolizei im Rahmen einer »Stunde der Wahrheit« genannten Operation Razzien in Häusern von mehreren Dutzend Ministern und Militärs durch und nahm vier Vertraute des Expräsidenten fest. Bolsonaro musste seinen Pass abgeben, um eine Flucht ins Ausland zu verhindern. Im Licht der von den Ermittlern präsentierten Beweise schälten sich die Konturen jenes Plots heraus, mit dem eine »kriminelle Vereinigung« in den Wochen um die verlorene Wahl versuchen wollte, die Verfassung auszuhebeln und sich an die Macht zu klammern. So begründete der ermittelnde Richter Alexandre de Moraes, der die Ermittlungen genehmigt hatte, in einem 135-seitigen Dokument seine Entscheidung.

Wie geht es jetzt weiter? Einem Bericht der gewöhnlich gut informierten Zeitung »Valor Economico« zufolge wird die Generalstaatsanwaltschaft schon bald Anklage wegen Putschversuchs gegen Bolsonaro und mehrere seiner Mitverschwörer erheben. Dem Ex-Präsidenten droht eine Haftstrafe von 23 Jahren, so lange wäre er auch nicht wählbar. In letzter Instanz wird das Oberste Bundesgericht über eine Verurteilung entscheiden.

Bis es so weit ist, dürften allerdings noch Monate ins Land gehen. Die Richter seien zwar mehrheitlich der Meinung, dass die Beweislast gegen Bolsonaro erdrückend sei, berichtet »Valor Economico«. Doch ein Teil der Richterschaft fürchte, dass Bolsonaro im Gefängnis von seinen Anhängern zum Märtyrer stilisiert würde. Damit wären er und seine Anhänger eine dauerhafte Gefahr für die Demokratie.

Letztlich wäre seine Verurteilung damit auch eine politische Entscheidung – und ein erneuter Stresstest für die brasilianische Demokratie.
Bearbeitet am 18.02.2024 20:12 von clock 
clock 19.02.2024 18:05 Putsch in Brasilien  « T A X
Machen sogar noch Videos....
So einfach kann das funktionieren.

Noch sind nicht alle Details zu den Vorgängen zwischen Lulas Wahlsieg und dem Sturm auf das Regierungsviertel eine Woche nach seinem Amtsantritt bekannt. Wahrscheinlich hat Lula mit einem klugen Schachzug selbst dazu beigetragen, dass die Umsturzpläne scheiterten: Die Randalierer vom 8. Januar wollten mit ihrer Aktion offenbar den Präsidenten dazu verleiten, das Militär zur »Herstellung von Ruhe und Ordnung« einzusetzen – ein umstrittener Artikel in der brasilianischen Verfassung hätte ihn dazu ermächtigt. Es wäre genau das Vorgehen, wie die Putschisten es in ihrem »Drehbuch« nach Bolsonaros Wahlniederlage vorgesehen hatten – nur dass nicht Bolsonaro, sondern Lula die Streitkräfte gerufen hätte. Einmal an der Macht hätten sie vermutlich Lula den Befehl verweigert und damit eine Verfassungskrise provoziert. Doch Lula durchschaute die Finte und verzichtete auf den Einsatz der Streitkräfte.
Bearbeitet am 19.02.2024 18:08 von clock 
Wird geladen ...