Je älter der mMensch wird desto mehr knackt sein Knochengerüst. Fingerknacken ist ungefährlich, wie ein gedultsamer Forscher herausgefunden hat.
Das berühmte Fingerknacken hat schon viele Beziehungen auf eine harte Probe gestellt: der eine will oder kann nicht davon lassen, die andere ist genervt davon oder ekelt sich sogar davor. Aber was verursacht eigentlich dieses knackende Geräusch? Und ist es gefährlich oder einfach nur eine schlechte Angewohnheit?
So entsteht das Knacken
Ein Gelenk wird von mindestens zwei fest aneinander liegenden und mit Knorpel überzogenen Knochenenden gebildet. Innerhalb des Gelenks befindet sich eine Flüssigkeit, die Gelenkschmiere. Diese Gelenkflächen mit der Gelenkflüssigkeit können Sie sich wie zwei Glasplatten vorstellen, die mit einem Tropfen Wasser aufeinander gelegt wurden. Dabei bilden sich sogenannte Adhäsionskräfte, sodass die Platten durch Unterdruck gewissermaßen zusammenkleben. Löst man eine Platte von der anderen ab, macht es einen „Plopp“: der Unterdruck wurde schlagartig überwunden. So kann es sich beim Gelenk auch anhören bzw. anfühlen.
Bei diesem Plopp entstehen kurzzeitig Gasbläschen aus der Gelenkflüssigkeit, die sich sofort wieder in der Gelenkflüssigkeit auflösen, wenn der Unterdruck abnimmt. Diesen Vorgang nennt man Tribonukleation. Das Geräusch wird also dadurch verursacht, dass ein Teil der Gelenkflüssigkeit kurzzeitig seinen Aggregatzustand von flüssig zu gasförmig und wieder zurück ändert. Die frühere Theorie, dass das Platzen der Gasblasen das Knacken verursacht, gilt inzwischen als widerlegt.
Wissenschaftlich nachgewiesen wurde dieser Vorgang 2015 von Forschern in Nebraska, die mit Hilfe des MRTs den Vorgang in 3,2 Bildern pro Sekunde beim Fingerknacken festgehalten haben. Grundsätzlich ist dieser Vorgang auf alle Gelenke im Körper übertragbar.
Ist das Gelenkknacken schädlich?
In der Vergangenheit haben sich Forscher immer wieder damit beschäftigt, die Hintergründe und Auswirkungen des Knackens zu erforschen – und das schon seit Jahrzehnten. Bereits 1975 stellten Autoren aus Los Angeles fest, dass Fingerknacken keine schädlichen Effekte für die Gelenke hat, außer dass es „die unbeteiligten Beobachter nervt“ (Swezey RL, Swezey SE, West J Med 1975).
Das hielt aber einen Kollegen aus Kalifornien nicht von einem heroischen Selbstversuch ab: Donald Unger wollte seiner Mutter beweisen, dass das Knacken ungefährlich ist und knackte 60 (!) Jahre lang täglich zweimal mit den Fingern seiner linken Hand und sparte die rechte dabei bewusst aus. Mit 83 Jahren stellte er dann fest, dass seine linke Hand im Vergleich zur Gegenseite keinen Schaden genommen hatte. Dafür erhielt er 2009 den satirischen „Ig-Nobelpreis“ (IG steht für ignobel = unwürdig; nicht zu verwechseln mit dem oft als alternativen Nobelpreis bezeichneten Right Livelihood Award).
Da passt ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe
Gerne der Zeiten gedenk' ich, da alle Glieder gelenkig - bis auf eins. Doch die Zeiten sind vorüb
Das berühmte Fingerknacken hat schon viele Beziehungen auf eine harte Probe gestellt: der eine will oder kann nicht davon lassen, die andere ist genervt davon oder ekelt sich sogar davor. Aber was verursacht eigentlich dieses knackende Geräusch? Und ist es gefährlich oder einfach nur eine schlechte Angewohnheit?
So entsteht das Knacken
Ein Gelenk wird von mindestens zwei fest aneinander liegenden und mit Knorpel überzogenen Knochenenden gebildet. Innerhalb des Gelenks befindet sich eine Flüssigkeit, die Gelenkschmiere. Diese Gelenkflächen mit der Gelenkflüssigkeit können Sie sich wie zwei Glasplatten vorstellen, die mit einem Tropfen Wasser aufeinander gelegt wurden. Dabei bilden sich sogenannte Adhäsionskräfte, sodass die Platten durch Unterdruck gewissermaßen zusammenkleben. Löst man eine Platte von der anderen ab, macht es einen „Plopp“: der Unterdruck wurde schlagartig überwunden. So kann es sich beim Gelenk auch anhören bzw. anfühlen.
Bei diesem Plopp entstehen kurzzeitig Gasbläschen aus der Gelenkflüssigkeit, die sich sofort wieder in der Gelenkflüssigkeit auflösen, wenn der Unterdruck abnimmt. Diesen Vorgang nennt man Tribonukleation. Das Geräusch wird also dadurch verursacht, dass ein Teil der Gelenkflüssigkeit kurzzeitig seinen Aggregatzustand von flüssig zu gasförmig und wieder zurück ändert. Die frühere Theorie, dass das Platzen der Gasblasen das Knacken verursacht, gilt inzwischen als widerlegt.
Wissenschaftlich nachgewiesen wurde dieser Vorgang 2015 von Forschern in Nebraska, die mit Hilfe des MRTs den Vorgang in 3,2 Bildern pro Sekunde beim Fingerknacken festgehalten haben. Grundsätzlich ist dieser Vorgang auf alle Gelenke im Körper übertragbar.
Ist das Gelenkknacken schädlich?
In der Vergangenheit haben sich Forscher immer wieder damit beschäftigt, die Hintergründe und Auswirkungen des Knackens zu erforschen – und das schon seit Jahrzehnten. Bereits 1975 stellten Autoren aus Los Angeles fest, dass Fingerknacken keine schädlichen Effekte für die Gelenke hat, außer dass es „die unbeteiligten Beobachter nervt“ (Swezey RL, Swezey SE, West J Med 1975).
Das hielt aber einen Kollegen aus Kalifornien nicht von einem heroischen Selbstversuch ab: Donald Unger wollte seiner Mutter beweisen, dass das Knacken ungefährlich ist und knackte 60 (!) Jahre lang täglich zweimal mit den Fingern seiner linken Hand und sparte die rechte dabei bewusst aus. Mit 83 Jahren stellte er dann fest, dass seine linke Hand im Vergleich zur Gegenseite keinen Schaden genommen hatte. Dafür erhielt er 2009 den satirischen „Ig-Nobelpreis“ (IG steht für ignobel = unwürdig; nicht zu verwechseln mit dem oft als alternativen Nobelpreis bezeichneten Right Livelihood Award).
Da passt ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe
Gerne der Zeiten gedenk' ich, da alle Glieder gelenkig - bis auf eins. Doch die Zeiten sind vorüb