www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ruestungskonzern-diehl-soll-milionen-strafe-fuer-handgranaten-kartell-zahlen-a-a8f91f1e-80de-4e45-90c0-92df2de07b3c
Absprachen mit Konkurrent RUAG
Rüstungskonzern Diehl soll Millionen-Strafe für Handgranaten-Kartell zahlen
Vierzehn Jahre lang sollen zwei Unternehmen den Markt für Handgranaten unter sich aufgeteilt haben. Der deutsche Diehl-Konzern muss dafür jetzt 1,2 Millionen Euro zahlen, der Schweizer Konkurrent RUAG kommt um eine Strafe herum.
Der in Nürnberg ansässige Rüstungshersteller Diehl muss wegen einer unerlaubten Marktabsprache mit einem Konkurrenten eine Geldbuße in Höhe von 1,2 Millionen Euro zahlen. Das Bußgeld hat die EU-Kommission nach einem Vergleichsverfahren verhängt, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Die Untersuchungen hatten demnach ergeben, dass die beiden Unternehmen die Märkte für militärische Handgranaten im Europäischen Wirtschaftsraum fast 14 Jahre lang unter sich aufgeteilt hatten. Nur der Hersteller, dem ein bestimmtes Gebiet zugewiesen war, durfte dort militärische Handgranaten verkaufen, es sei denn, es gab eine ausdrückliche Zustimmung des anderen.
»Wir belegen heute Diehl mit einer Geldbuße, weil das Unternehmen mit seinem Konkurrenten RUAG ein Kartell gebildet hat, das den Verkauf von Handgranaten betraf«, sagte EU-Wettbewerbskommissar Didier Reynders. Ein Sprecher der Diehl-Verteidigungsspart von Diehl Defence bestätigte die Angaben.
Es sei der erste Kartellbeschluss im Verteidigungssektor, sagte EU-Kommissar Reynders. »In einer Zeit, in der sich die geopolitischen Gegebenheiten verändern, stellt er unter Beweis, dass wir in keinem Wirtschaftszweig Kartelle dulden, auch nicht in strategischen Wirtschaftszweigen.«
Beide Unternehmen räumten die Beteiligung an dem Kartell ein und stimmten dem Vergleich zu. Die Schweizer Firma RUAG muss keine Strafe zahlen, weil sie die EU-Kommission im Zuge einer Kronzeugenregelung in Kenntnis gesetzt hatte. Diehl kooperierte den Angaben zufolge ebenfalls mit den Kartellwächtern – deshalb sei die Strafe um 50 Prozent gekürzt worden. Eine weitere Ermäßigung erfolgte, weil Diehl die Vorwürfe eingeräumt habe.
Diehl war in den vergangenen Monaten als Lieferant für das Luftabwehrsystem Iris-T bekannt geworden, das von Deutschland an die Ukraine als Unterstützung im Krieg gegen Russland geliefert wird.
Absprachen mit Konkurrent RUAG
Rüstungskonzern Diehl soll Millionen-Strafe für Handgranaten-Kartell zahlen
Vierzehn Jahre lang sollen zwei Unternehmen den Markt für Handgranaten unter sich aufgeteilt haben. Der deutsche Diehl-Konzern muss dafür jetzt 1,2 Millionen Euro zahlen, der Schweizer Konkurrent RUAG kommt um eine Strafe herum.
Der in Nürnberg ansässige Rüstungshersteller Diehl muss wegen einer unerlaubten Marktabsprache mit einem Konkurrenten eine Geldbuße in Höhe von 1,2 Millionen Euro zahlen. Das Bußgeld hat die EU-Kommission nach einem Vergleichsverfahren verhängt, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Die Untersuchungen hatten demnach ergeben, dass die beiden Unternehmen die Märkte für militärische Handgranaten im Europäischen Wirtschaftsraum fast 14 Jahre lang unter sich aufgeteilt hatten. Nur der Hersteller, dem ein bestimmtes Gebiet zugewiesen war, durfte dort militärische Handgranaten verkaufen, es sei denn, es gab eine ausdrückliche Zustimmung des anderen.
»Wir belegen heute Diehl mit einer Geldbuße, weil das Unternehmen mit seinem Konkurrenten RUAG ein Kartell gebildet hat, das den Verkauf von Handgranaten betraf«, sagte EU-Wettbewerbskommissar Didier Reynders. Ein Sprecher der Diehl-Verteidigungsspart von Diehl Defence bestätigte die Angaben.
Es sei der erste Kartellbeschluss im Verteidigungssektor, sagte EU-Kommissar Reynders. »In einer Zeit, in der sich die geopolitischen Gegebenheiten verändern, stellt er unter Beweis, dass wir in keinem Wirtschaftszweig Kartelle dulden, auch nicht in strategischen Wirtschaftszweigen.«
Beide Unternehmen räumten die Beteiligung an dem Kartell ein und stimmten dem Vergleich zu. Die Schweizer Firma RUAG muss keine Strafe zahlen, weil sie die EU-Kommission im Zuge einer Kronzeugenregelung in Kenntnis gesetzt hatte. Diehl kooperierte den Angaben zufolge ebenfalls mit den Kartellwächtern – deshalb sei die Strafe um 50 Prozent gekürzt worden. Eine weitere Ermäßigung erfolgte, weil Diehl die Vorwürfe eingeräumt habe.
Diehl war in den vergangenen Monaten als Lieferant für das Luftabwehrsystem Iris-T bekannt geworden, das von Deutschland an die Ukraine als Unterstützung im Krieg gegen Russland geliefert wird.